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Gut Hören im Alter-Moderne Hörsysteme für mehr Lebensqualität

Das Hören ist ein zentraler Bestandteil unserer Lebensqualität. Besonders im Alter kann das Hörvermögen nachlassen, was oft zu erheblichen Einschränkungen führt.

Photo by Mark Paton / Unsplash

Ein Gastbeitrag von Hörgeräteakustiker Andreas Munsch

Das Hören ist ein zentraler Bestandteil unserer Lebensqualität. Besonders im Alter kann das Hörvermögen nachlassen, was oft zu erheblichen Einschränkungen führt. Mit modernen, individuell angepassten Hörsystemen lässt sich diese Herausforderung jedoch erfolgreich bewältigen. Im Folgenden werden typische Probleme durch Schwerhörigkeit, die Bedeutung einer professionellen Analyse und die Rolle perfekt angepasster Hörsysteme beleuchtet.


Typische Herausforderungen durch Schwerhörigkeit

Altersbedingte Schwerhörigkeit, auch als Presbyakusis bekannt, betrifft viele Menschen ab 55 Jahren und äußert sich in verschiedenen Lebensbereichen:

  1. Kommunikation in Gesellschaft
    Betroffene bemerken erste Einschränkungen häufig beim Verstehen von Gesprächen in geräuschvollen Umgebungen, wie etwa bei Familienfeiern oder in Restaurants. Häufiges Nachfragen, Missverständnisse oder das Nicht-Verstehen von Witzen können auftreten.

  2. Soziale Isolation
    Fortschreitende Schwerhörigkeit kann dazu führen, dass Gespräche zunehmend anstrengend werden. Viele ziehen sich aus Angst vor Missverständnissen oder aufgrund der Belastung zurück und vermeiden soziale Interaktionen.

  3. Kognitive Belastung
    Schwerhörige müssen sich stärker konzentrieren, um Gespräche zu verfolgen, was besonders im Alter schwer fällt. Dies kann dazu führen, dass Betroffene in Gesprächsrunden abschalten und teilnahmslos wirken.

  4. Sicherheitsrisiken
    Warnsignale wie Türklingeln, Telefonklingeln oder sogar Rauchmelder können überhört werden. Dies birgt potenzielle Gefahren im Alltag.

Ein häufiges Problem ist, dass altersbedingte Schwerhörigkeit oft erst spät erkannt wird – meist durch Angehörige, die auf Verhaltensänderungen aufmerksam machen.


Die Bedeutung einer präzisen Analyse

Ein Hörgerät kann nur dann optimal unterstützen, wenn es auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Eine gründliche Analyse ist daher essenziell:

  1. Tonaudiometrie
    Die Messung der Fähigkeit, Töne verschiedener Frequenzen wahrzunehmen, zeigt auf, welche Frequenzbereiche betroffen sind.

  2. Sprachaudiometrie
    Hier wird ermittelt, wie gut Sprache verstanden wird und wie stark die Schwerhörigkeit den Alltag beeinflusst.

  3. Diskriminationsverlust erkennen
    Wird eine Hörminderung über längere Zeit nicht behandelt, kann das Gehirn die Fähigkeit verlieren, bestimmte Sprachlaute zu verstehen. Dieser sogenannte Diskriminationsverlust ist irreversibel und macht selbst hochwertige Hörsysteme weniger effektiv.

  4. Berücksichtigung individueller Lebensumstände
    Faktoren wie motorische Fähigkeiten, kognitive Kapazitäten und persönliche Vorlieben spielen eine zentrale Rolle bei der Auswahl des passenden Hörsystems – ebenso wie ästhetische Wünsche.

  5. Anatomische Voraussetzungen
    Die Größe des Gehörgangs beeinflusst die Wahl des Hörsystemtyps. Beispielsweise sind kleine Im-Ohr-Hörsysteme nur bei ausreichend großen Gehörgängen geeignet.


Warum der Preis nicht entscheidend ist

Die Wirkung eines Hörsystems hängt nicht zwangsläufig vom Preis ab. Viel wichtiger ist die individuelle Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse des Trägers. Ein günstigeres Modell kann oft genauso effektiv sein wie ein technisch hochwertigeres Gerät – vorausgesetzt, es wird korrekt angepasst.

Die Anatomie des Gehörgangs spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Bei sehr kleinen Gehörgängen können bestimmte Modelle nicht verwendet werden.


Maßanfertigung als Schlüssel zum Erfolg

Eine maßgefertigte Otoplastik (Ohrpassstück) ist entscheidend für eine erfolgreiche Hörsystemversorgung. Sie ermöglicht eine präzise Anpassung und optimale Nutzung technischer Funktionen wie Störgeräuschunterdrückung oder Richtmikrofontechnik. Otoplastiken werden von den Krankenkassen finanziert und sollten bereits beim Probetragen berücksichtigt werden.


Fazit: Bedarfsorientierte Lösungen für besseres Hören

Die Auswahl des passenden Hörsystems hängt von drei Faktoren ab:

  • Gehörgangsgröße,
  • Verstärkungsbedarf,
  • Akustische Anforderungen im Alltag.

Es muss nicht immer das teuerste Modell sein – entscheidend ist eine bedarfsgerechte Lösung, die individuell angepasst wird. Frühzeitige Erkennung und Versorgung einer Schwerhörigkeit sind essenziell, um den Verlust an Hörleistung auszugleichen und die Lebensqualität zu erhalten.


Über den Autor

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(c) Andreas Munsch

Andreas Munsch
Augenoptikermeister und Hörakustikmeister (Pädakustiker) im Hause Zilliken

„Meine Beratungsphilosophie lautet: Berate so, wie du selbst beraten werden möchtest.“
Mit einer faktenbasierten und ehrlichen Beratung strebt Andreas Munsch dauerhafte Kundenzufriedenheit an – stets geprägt von gegenseitigem Verständnis und Vertrauen.

Kontaktdaten:
Email: akustik@zilliken.de
Tel: 06431 - 9344-16

Unser Anspruch

Link zur Homepage von Zilliken Augenoptik und Hörakustik


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