Ein klassisches Schmorgericht aus dem französisch-spanischen Baskenland – kräftig, aromatisch und farbenfroh. Lässt sich auch sehr gut auf Vorrat kochen und einfrieren.
🛒 Zutaten (für 4 Personen)
- 1 ganzes Hähnchen (ca. 1,5 kg), in 8 Stücke zerteilt
- Salz, schwarzer Pfeffer, Piment d’Espelette (oder Cayennepulver)
- etwas Mehl
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Butter
- 2 Paprikaschoten (rot & grün), in Streifen geschnitten
- 1 große Zwiebel, in Streifen
- 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 400 g Tomaten (gehackt, Dose)
- 120–150 ml trockener Weißwein
- 100g luftgetrockneter Schinken, in kleine Rechtecke geschnitten
- Frische Petersilie, gehackt
- 1-2 Zweige Rosmarin
👨🍳 Zubereitung
-
Hähnchenteile vorbereiten
- Mit Salz, Pfeffer und Piment d’Espelette würzen.
- In Mehl wenden
- In einem Bräter Olivenöl und Butter erhitzen.
- Hähnchenteile rundum goldbraun anbraten (ca 10-15 min).
- Herausnehmen und beiseitestellen.
-
Gemüse anschwitzen
- Im selben Topf Zwiebeln, Paprika und Knoblauch ca. 8–10 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen.
- Schinken dazugeben und kurz mitbraten.
-
Ablöschen & Sauce ansetzen
- Mit Weißwein ablöschen, auf ca. die Hälfte reduzieren lassen.
- Tomaten und Brühe einrühren.
- Mit geschlossenem Deckel 15 min garen
-
Hähnchen garen
- Hähnchenteile zurück in die Sauce legen.
- Rosmarin hinzugenen
- Mit Deckel weitere 15-20 Minuten bei schwacher Hitze schmoren.
-
Servieren
- Mit gehackter Petersilie bestreuen.
- Dazu passen: Baguette, Reis oder Polenta.
ℹ️ Tipps & Varianten
- Hähnchenteile ersetzen: Für kleinere Portionen eignen sich Keulen oder Hähnchenbrust.
- Piment d’Espelette: Gibt dem Gericht seine typische baskische Würze – ersatzweise mildes Chilipulver oder edelsüßes Paprikapulver.
Ein kräftiger, trockener Weißwein aus dem Baskenland oder ein frischer Rosé harmoniert hervorragend mit diesem Gericht.
🏞️ Herkunft & Entstehung
Region:
Das Gericht stammt aus dem baskischen Land, das sich über Teile Nordspaniens und den Südwesten Frankreichs (Pays Basque, insbesondere das Département Pyrénées-Atlantiques) erstreckt. In dieser Region treffen französische Raffinesse und spanische Würze aufeinander – und genau das spiegelt das Gericht wider.
Historischer Kontext:
„Poulet Basquaise“ entwickelte sich aus der bäuerlichen Alltagsküche. Ursprünglich wurde es mit lokalem Freilandgeflügel (oft von eigenen Höfen) zubereitet und mit Gemüse kombiniert, das im Sommer und Frühherbst verfügbar war – vor allem:
- Paprika (baskisch: biper)
- Tomaten
- Zwiebeln
- Knoblauch
- und natürlich: Piment d’Espelette (baskisches Chili)
Diese Zutaten wurden in großen Mengen verarbeitet, um das saisonale Angebot zu nutzen – das Schmorgericht war daher besonders beliebt in der Erntezeit (August–September).
🌶️ Besonderheit: Piment d’Espelette
Ein zentrales Element des Gerichts ist Piment d’Espelette, ein mildes Chili mit AOP-Schutz (Appellation d’Origine Protégée), das ausschließlich in zehn Dörfern der Region um Espelette angebaut werden darf. Es ersetzt den Pfeffer und verleiht den Gerichten eine sanfte Schärfe mit fruchtiger Tiefe. Es kam erst im 17. Jahrhundert mit Seefahrern aus Südamerika ins Baskenland – und wurde schnell Teil der lokalen Küche.
🍽️ Kulturelle Bedeutung
- Das Gericht ist heute fester Bestandteil der baskisch-französischen Regionalküche.
- In Restaurants der Gegend findet man es ganzjährig, besonders in Verbindung mit der „Fête du Piment“ (dem Chili-Fest in Espelette, jedes Jahr im Oktober).
- Es symbolisiert Authentizität, Regionalität und den bäuerlichen Ursprung – ein Gericht, das mit wenig auskommt, aber viel Geschmack bietet.
🔄 Kulinarische Entwicklung
In modernen Varianten finden sich:
- Chorizo oder Bayonne-Schinken (luftgetrockneter Schinken) als geschmacklicher Zusatz
- die Zubereitung im Ofen statt im Schmortopf
- Varianten mit Fisch oder Kalb unter dem Begriff „à la Basquaise“
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