Ältere Menschen sind oft das Ziel von Betrügern, die verschiedene Methoden anwenden, um an Geld oder Wertsachen zu gelangen. Hier sind einige der gängigsten Betrugsmaschen:
Enkeltrick
Der Enkeltrick ist eine weit verbreitete Betrugsmasche, bei der sich Kriminelle am Telefon als nahe Verwandte, meist Enkel, ausgeben. Sie täuschen eine finanzielle Notlage vor und bitten um Geld. Die Situation wird als äußerst dringlich dargestellt, und oft wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt[1][3][6]. In neueren Varianten nutzen Betrüger auch Messenger-Dienste wie WhatsApp, um ihre Opfer zu kontaktieren. Sie geben vor, eine neue Handynummer zu haben und bitten um Geldüberweisungen [4][5].
Schutzmaßnahmen gegen den Enkeltrick (hier klicken zum Öffnen)
Um sich vor dem Enkeltrick zu schützen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
1. Sensibilisierung und Aufklärung
Informieren Sie ältere Familienmitglieder über den Enkeltrick und wie Betrüger vorgehen. Wissen über die Masche ist der erste Schritt zur Prävention.
2. Geheimhaltung persönlicher Informationen
Vermeiden Sie die Veröffentlichung von persönlichen Informationen wie Telefonnummern und Adressen in sozialen Medien oder öffentlichen Verzeichnissen.
3. Nutzung von Anrufbeantwortern
Lassen Sie unbekannte Anrufe auf den Anrufbeantworter gehen und hören Sie die Nachrichten später ab, um potenzielle Betrüger zu identifizieren.
4. Rückruf bei Verdacht
Rufen Sie die angebliche Person unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück, um deren Identität zu überprüfen. Nutzen Sie nicht die vom Anrufer angegebene Nummer.
5. Code-Wörter vereinbaren
Vereinbaren Sie mit Ihren Angehörigen ein geheimes Code-Wort, das nur Ihnen bekannt ist, um die Identität des Anrufers zu bestätigen.
6. Keine Geldübergaben an Fremde
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, auch wenn diese behaupten, im Auftrag eines Verwandten zu handeln.
7. Polizei informieren
Melden Sie verdächtige Anrufe sofort der Polizei, um weitere Schritte einzuleiten und andere zu warnen.
Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen beachten, können Sie das Risiko minimieren, Opfer des Enkeltricks zu werden. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und im Zweifelsfall lieber einmal mehr nachzufragen oder die Polizei einzuschalten.
Falsche Polizisten
Bei dieser Masche geben sich Betrüger am Telefon als Polizisten aus und behaupten, dass das Geld oder die Wertsachen der Opfer nicht sicher seien. Sie fordern die Senioren auf, ihre Wertsachen einem angeblichen Polizisten zu übergeben, der sie in Sicherheit bringen soll. Dabei nutzen sie oft technische Tricks, um die Telefonnummer der Polizei im Display erscheinen zu lassen [1][3][5].
Schutzmaßnahmen gegen falsche Polizisten (hier klicken zum Öffnen)
Um sich gegen Betrüger zu schützen, die sich als Polizisten ausgeben, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
1. Misstrauisch bleiben
Seien Sie skeptisch gegenüber Anrufen oder Besuchen von Personen, die sich als Polizisten ausgeben und nach Geld oder Wertsachen fragen. Die echte Polizei wird niemals telefonisch um Geld bitten oder Wertsachen abholen lassen.
2. Dienstausweise überprüfen
Lassen Sie sich immer den Dienstausweis zeigen und überprüfen Sie die Sicherheitsmerkmale sorgfältig. Bei Zweifeln sollten Sie die Person vor der Tür warten lassen und die Echtheit des Ausweises bei der örtlichen Polizeidienststelle überprüfen.
3. Keine persönlichen Informationen preisgeben
Geben Sie am Telefon keine Informationen über Ihre Vermögensverhältnisse, Kontodaten oder andere persönliche Daten preis. Echte Polizeibeamte werden solche Informationen nie telefonisch erfragen.
4. Selbst recherchierte Telefonnummern verwenden
Rufen Sie im Zweifelsfall selbst bei der Polizei an, um den Vorfall zu melden. Nutzen Sie dafür eine Telefonnummer, die Sie zur Sicherheit schon selbst recherchiert haben, und nicht die Nummer, die Ihnen vom Anrufer gegeben wurde.
5. Auflegen bei verdächtigen Anrufen
Legen Sie bei verdächtigen Anrufen sofort auf. Wenn der Anrufer Druck ausübt oder droht, sollten Sie das Gespräch beenden und die Polizei informieren.
6. Keine Unbekannten in die Wohnung lassen
Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, auch wenn sie behaupten, Polizisten zu sein.
Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko minimieren, Opfer von Betrügern zu werden, die sich als Polizisten ausgeben. Bleiben Sie wachsam und informieren Sie im Zweifelsfall immer die echte Polizei.
Schockanrufe
Schockanrufe sind eine weitere Methode, bei der Betrüger eine Notsituation vortäuschen. Sie geben sich als Verwandte oder Beamte aus und behaupten, dass ein Familienmitglied in Schwierigkeiten sei und dringend Geld benötigt wird. Die Opfer werden unter Druck gesetzt, schnell zu handeln und Geld oder Wertsachen zu übergeben [1].
Tipps zum Schutz vor Schockanrufen (hier klicken zum Öffnen)
1. Skeptisch bleiben
Seien Sie misstrauisch gegenüber unerwarteten Anrufen, insbesondere wenn diese Druck ausüben oder finanzielle Forderungen stellen.
2. Keine persönlichen Informationen preisgeben
Geben Sie niemals persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon weiter, es sei denn, Sie sind absolut sicher über die Identität des Anrufers.
3. Rückrufnummer verlangen
Bitten Sie um eine Rückrufnummer und sagen Sie, dass Sie später zurückrufen werden. Ein echter Polizeibeamter oder Angehöriger wird dies nicht verweigern.
4. Direkten Kontakt zu Angehörigen aufnehmen
Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen direkt über Ihnen bekannte Telefonnummern, um die Situation zu überprüfen.
5. Geheimwort vereinbaren
Vereinbaren Sie mit Ihrer Familie ein Geheimwort, das nur Ihnen bekannt ist, um die Identität des Anrufers zu überprüfen.
6. Polizei informieren
Melden Sie verdächtige Anrufe sofort der Polizei und schildern Sie den Vorfall detailliert.
7. Telefonnummern aus Verzeichnissen entfernen
Lassen Sie Ihre Telefonnummer aus öffentlichen Verzeichnissen entfernen oder geben Sie nur den Anfangsbuchstaben Ihres Vornamens an, um weniger auffindbar zu sein.
8. Technische Hilfsmittel nutzen
Verwenden Sie Call-Spam-Blocker, um unerwünschte Anrufe automatisch zu erkennen und zu blockieren. Wenden Sie sich an eine technisch versierte Vertrauensperson, um den Call-Spam-Blocker einzurichten
Kaffeefahrten
Diese Masche zielt darauf ab, Senioren zu Verkaufsveranstaltungen zu locken, die oft als gesellige Ausflüge getarnt sind. Während dieser Veranstaltungen werden den Teilnehmern überteuerte Produkte angeboten. Besonders gefährlich sind angebliche medizinische Wundermittel, die nicht nur wirkungslos sein können, sondern auch gesundheitsschädlich [3].
Schutzmaßnahmen vor und bei Kaffeefahrten (hier klicken zum Öffnen)
Um sich vor zwielichtigen Kaffeefahrten zu schützen und sich gegen aggressive Verkaufsveranstaltungen zu wehren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
1. Vorabinformationen einholen
Recherchieren Sie den Veranstalter und den Ablauf der Fahrt im Voraus. Prüfen Sie die Seriosität des Anbieters durch Bewertungen oder Berichte von Verbraucherschutzorganisationen.
2. Skepsis bei Schnäppchenangeboten
Seien Sie misstrauisch gegenüber Angeboten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein. Kein gewerblicher Anbieter hat etwas zu verschenken.
3. Begrenztes Bargeld mitnehmen
Nehmen Sie nur wenig Bargeld mit, um impulsive Käufe zu vermeiden. Bezahlen Sie vorzugsweise per Lastschrift, um im Zweifelsfall Zahlungen stornieren zu können.
4. Nicht unter Druck setzen lassen
Lassen Sie sich nicht von aggressiven Verkaufstaktiken beeinflussen. Sie sind nicht verpflichtet, etwas zu kaufen.
5. Widerrufsrecht nutzen
Nutzen Sie Ihr 14-tägiges Widerrufsrecht für auf Kaffeefahrten gekaufte Waren, um Verträge rückgängig zu machen.
Verhalten bei aggressiven Verkaufsveranstaltungen
1. Ruhe bewahren
Bewahren Sie Ruhe und lassen Sie sich nicht von der Atmosphäre oder den Verkäufern unter Druck setzen.
2. Notruf wählen
Sollten die Veranstalter versuchen, Sie am Verlassen des Raumes zu hindern oder die Türen blockieren, zögern Sie nicht, die Polizei über den Notruf 110 zu alarmieren.
3. Beweise sammeln
Dokumentieren Sie den Verlauf der Veranstaltung und sammeln Sie Beweise wie Broschüren oder Zeugenaussagen anderer Teilnehmer, falls rechtliche Schritte notwendig werden.
4. Unterstützung durch Verbraucherschutz
Wenden Sie sich an Verbraucherschutzorganisationen für Beratung und Unterstützung im Umgang mit unseriösen Anbietern.
Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko minimieren, Opfer von Betrug bei Kaffeefahrten oder aggressiven Verkaufsveranstaltungen zu werden. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und bei Verdacht auf unseriöse Praktiken sofort zu handeln.
Gewinnspielbetrug
Hierbei werden Senioren mit Anrufen oder Briefen getäuscht, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen hätten. Bevor der Gewinn ausgezahlt wird, sollen sie jedoch eine Gebühr zahlen oder bestimmte Produkte kaufen, um ihre Gewinnchancen zu erhöhen. In Wirklichkeit gibt es keinen Gewinn [3].
Schutzmaßnahmen gegen Gewinnspielbetrug (hier klicken zum Öffnen)
Um sich vor Gewinnspielbetrug zu schützen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
1. Teilnahme überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Sie tatsächlich an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Wenn Sie nicht teilgenommen haben, ignorieren Sie Gewinnbenachrichtigungen.
2. Keine Vorauszahlungen leisten
Zahlen Sie niemals Geld, um einen Gewinn zu erhalten. Seriöse Gewinnspiele verlangen keine Gebühren oder Vorauszahlungen.
3. Persönliche Daten schützen
Geben Sie keine persönlichen Informationen wie Bankdaten, Adressen oder Telefonnummern preis. Seriöse Unternehmen fordern solche Informationen nicht telefonisch an.
4. Skepsis bei unerwarteten Anrufen
Seien Sie misstrauisch gegenüber Anrufen, die Ihnen einen Gewinn versprechen. Fragen Sie nach dem Namen und der Adresse des Unternehmens und notieren Sie sich die Details.
5. Keine Zusagen am Telefon
Machen Sie keine Zusagen oder Vereinbarungen am Telefon. Beenden Sie das Gespräch, wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
6. Kontoauszüge regelmäßig prüfen
Überwachen Sie Ihre Kontoauszüge und Telefonrechnungen regelmäßig auf unberechtigte Abbuchungen oder Gebühren.
7. Rechtlichen Rat einholen
Bei Zweifeln an der Seriosität eines Gewinnspiels können Sie rechtlichen Rat einholen oder sich an Verbraucherzentralen wenden.
8. Beschwerden einreichen
Wenn Sie unaufgefordert Werbeanrufe erhalten haben, können Sie sich bei der Bundesnetzagentur beschweren.
Durch diese Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko minimieren, Opfer von Gewinnspielbetrug zu werden. Bleiben Sie wachsam und hinterfragen Sie Angebote kritisch, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
Pishing E-Mails
Phishing-E-Mails sind betrügerische Nachrichten, die darauf abzielen, persönliche Informationen wie Passwörter, Bankdaten oder andere sensible Daten zu stehlen. Diese E-Mails geben sich häufig als Mitteilungen von vertrauenswürdigen Unternehmen oder Institutionen aus und enthalten oft Links zu gefälschten Webseiten, die den echten täuschend ähnlich sehen. Typische Merkmale solcher E-Mails sind:
• Fehlende persönliche Anrede oder generische Begrüßungen wie “Sehr geehrter Kunde”.
• Grammatik- und Rechtschreibfehler sowie seltsamer Satzbau.
• Dringende Aufforderungen, persönliche Daten einzugeben oder Anhänge zu öffnen.
• Drohungen mit negativen Konsequenzen, falls nicht sofort gehandelt wird.
• Unbekannte oder gefälschte Absenderadressen.
Schutzmaßnahmen gegen Phishing-E-Mails (hier klicken zum Öffnen)
1. Misstrauisch sein
Seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten E-Mails, insbesondere solchen, die zur Eingabe persönlicher Daten auffordern.
2. Absender überprüfen
Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders sorgfältig. Achten Sie auf subtile Änderungen in der Domain (z.B. amaz0n.com statt amazon.com).
3. Links nicht anklicken
Klicken Sie nicht auf Links in verdächtigen E-Mails. Fahren Sie mit der Maus über den Link, um die tatsächliche URL anzuzeigen, bevor Sie darauf klicken.
4. Anhänge nicht öffnen
Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern oder unerwarteten Quellen, da sie Malware enthalten können.
5. Direktkontakt aufnehmen
Kontaktieren Sie das Unternehmen direkt über eine bekannte Telefonnummer oder Webseite, um die Echtheit der E-Mail zu überprüfen.
6. Sicherheitssoftware nutzen
Verwenden Sie aktuelle Antiviren- und Anti-Malware-Software, um Ihr Gerät vor schädlichen Inhalten zu schützen.
7. SPAM-Filter aktivieren
Aktivieren Sie den SPAM-Filter auf der Webseite Ihres E-Mail-Anbieters. Richtig eingestellt werden viele bösartige E-Mails automatisch aussortiert.
Diese Betrugsmaschen nutzen oft die Einsamkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen aus. Es ist wichtig, dass Senioren über diese Methoden informiert sind und sich im Zweifelsfall an die Polizei wenden [5][7].
Quellen
[1] Alle Schwerpunkte - Straftaten zum Nachteil älterer Menschen - BMI https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/schwerpunkte/DE/enkeltrick/artikel-enkeltrick.html
[2] Polizei warnt vor Betrügern und gibt wichtige Tipps - MOZ.de https://www.moz.de/lokales/bernau/betrug-in-bernau-polizei-warnt-vor-betruegern-und-gibt-wichtige-tipps-77633611.html
[3] Betrugsprävention für Senioren: Betrugsmaschen & Maßnahmen https://www.pflegehilfe-senioren.de/pflegeratgeber/leben-im-alter/tipps/betrugspraevention-fuer-senioren/
[4] So schützen Sie sich vor dem neuen Enkeltrick per WhatsApp ... https://www.suedkurier.de/ueberregional/wissenschaft/vorsicht-bei-herausgabe-der-eigenen-handynummer-so-schuetzen-sie-sich-vor-dem-neuen-enkeltrick-per-whatsapp;art1350069,10919706
[5] Enkeltrick und Co: Wie Kriminelle Senioren betrügen | NDR.de https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Enkeltrick-und-Co-Wie-Kriminelle-Senioren-betruegen,betrugsmaschen100.html
[6] Enkeltrick Betrug | polizei-beratung.de https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
[7] Abzocke – ganz miese Methoden - Senioren Magazin Hamburg https://senioren-magazin-hamburg.de/wohnen-pflege/abzocke-ganz-miese-methoden